In der theoretisch-reflexiven Auseinandersetzung mit dem Medium Film gilt es, das Institut für Film und Fernsehen in der Diversität der Wissenskulturen zu verstehen und die Differenzen wie Gemeinsamkeiten in den Blick zu nehmen. (Claudia Walkensteiner-Preschl)
Filme und Medien bieten in ihrer mehr als 100 Jahre alten Geschichte einen nahezu unermesslichen Fundus für ästhetische und auch gesellschaftspolitische Reflexionen. Gerade in den letzten Jahren stieg die Fülle der Daten und Bilder ins Gigantische. Was mit diesem Überhang oftmals in den Hintergrund gerät sind Ansprüche an die Ästhetik, sind kritische Äußerungen in Hinblick auf eine immer mächtiger werdende Industrie, sind kritische Fragestellungen zu aktuellen Aufführungspraxen und Sehgewohnheiten. All das muss im Rahmen einer kritisch-reflexiven Medien- und Filmwissenschaft an einer Ausbildungsstätte für Filmschaffende thematisiert werden: im Dialog mit Studierenden, an der Schnittstelle zwischen Praxis und Theorie, am Brennpunkt zwischen Kunst und Wissenschaft. Denn mehr Wissen schafft weiter reichende Kompetenzen, vertieft das gestaltende kritische Denken und bietet gleichzeitig enorm viel Raum für individuelle Neugierde, für Faszinationen in den gegenwärtigen Film- und Medienkulturen ebenso wie im historischen Kino.
Studium
Medien- und Filmwissenschaft ist ein stärker kritisch-reflexiv orientierter Studiengang und vermittelt Studierenden künstlerisch-wissenschaftliche und forschungsorientierte Kompetenzen. Im Rahmen der künstlerischen Bachelor- und Masterstudien kann das Fach Medien- und Filmwissenschaft als Modul belegt werden. Seit 2012 besteht an der Filmakademie Wien die Möglichkeit, ein Doktoratsstudium in Medien- und Filmwissenschaft zu belegen.
Modul Medien- und Filmwissenschaft
Im Modul Medien- und Filmwissenschaft liegt der Fokus auf der Vermittlung von Kompetenzen, die Studierende zur kritischen Reflexion der eigenen Praxis sowie zur eigenständigen Konzeption und Realisierung künstlerisch-wissenschaftlicher Projekte befähigt. Die Schwerpunkte liegen in der Verbindung von Kunst und Theorie in audiovisuellen Medien einerseits und der gesellschaftlichen Öffentlichkeit andererseits. Unter dem Titel „Reden und Schreiben über Film/Kino“ werden Fähigkeiten zur Entwicklung praxisrelevanter Projekte in den Bereichen Filmkritik, Filmpräsentation und Filmprogrammierung vermittelt. ExpertInnen (FilmemacherInnen, FestivalleiterInnen, FilmkritikerInnen, KuratorInnen, WissenschafterInnen) sind regelmäßig zu Gast, um Einblicke in ihre Praxis zu ermöglichen. Den Studierenden werden ferner kritisch-reflexive Kompetenzen in den Bereichen Medienästhetik, Filmanalyse und Filmgeschichte vermittelt. Sie haben außerdem die Möglichkeit, an größeren künstlerischen Forschungsprojekten des Instituts mitzuwirken und sich kreativ und reflexiv einzubringen.
Doktoratsstudium
Das Doktoratsstudium dient über die künstlerische oder wissenschaftliche Berufsvorbildung (Abschluss eines Diplom- bzw. Magister-/Masterstudiums) hinaus der Weiterentwicklung der Befähigung zu selbstständiger wissenschaftlicher Arbeit sowie der Heranbildung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Zulassungsvoraussetzung hierfür ist der Abschluss eines wissenschaftlichen oder künstlerischen Diplom- bzw. Magister-/Masterstudiums.