Die aktuelle #metoo-Debatte in der österreichischen Filmbranche, besonders die berichteten Vorwürfe von Machtmissbrauch, Diskriminierung und Übergriffen an der Filmakademie Wien, machen uns sehr betroffen. Wir stellen uns klar gegen jegliche Form von Missbrauch und Diskriminierung und sehen es als unsere Aufgabe und Verantwortung, unseren Studierenden ein sicheres Arbeits- und Lernumfeld zu bieten und sie bestmöglich auf ihrem Weg zu begleiten.
Die Filmakademie Wien hat mit Bekanntwerden der sehr ernst zu nehmenden Vorhaltungen mehrfach Stellung bezogen und sich in erster Linie an die Studierenden wie auch die Lehrenden gewandt.
Am 23.6.22 haben wir bereits mit einer entsprechenden Aussendung an die Studierenden direkt Stellung bezogen. Am selben Tag haben wir die Tagesordnung für eine Institutssitzung am 27.6.22 ausgesandt. An 1. Stelle haben wir das Thema MeToo gereiht und es wurde in dieser Sitzung von der Institutsleitung unmissverständlich klargestellt, dass wir diesbezüglich keine Toleranz haben und dass uns keine aktuellen, konkreten Vorwürfe vorliegen, gegen welche entsprechend vorgegangen werden könne. Darüber hinaus haben wir die Präventionsüberlegungen angesprochen, die für Studierende, wie für Lehrende ausgebaut werden sollen, wie wir es bereits vor zwei Jahren durch Veranstaltungen mit Frau Dr.in Lauggas bei uns an der Filmakademie begonnen haben. Dieser Bereich muss intensiviert werden und für alle Angehörigen der Filmakademie Wien – also Studierende, Lehre und Verwaltung genutzt werden können.
Darüber hinaus haben wir als Institutsleitung mit einigen Studierenden bereits Gespräche geführt und über einen möglichen Maßnahmenkatalog gesprochen.
Uns ist das professionelle bilaterale Verhältnis der Studierenden zu den Lehrenden das vordringlichste Thema. Mit Blick auf die Vergangenheit liegt unser primäres Handeln jetzt auf dem Fokus eine diskriminierungsfreie Zukunft zu gestalten. Dazu braucht es die Anstrengung aller Angehörigen unseres Institutes.
Die länger zurückliegende Vergangenheit:
Wir sind ganz klar der Auffassung, dass es keinen Grund geben kann die Vergangenheit ruhen zu lassen! Wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen aufzuklären, offenzulegen was geschehen ist und den uns zur Verfügung stehenden gesetzlichen Rahmen bestmöglich nutzen.
Unserer Auffassung nach ist es vorrangig einen bestmöglichen Weg zu den Betroffenen zu finden und gemeinsam den Dialog zu suchen. Die Filmakademie Wien muss ein angstfreier Raum sein, wo Übergriffe, Diskriminierung und Machtmissbrauch keinen Platz haben. Das kann uns nur gemeinsam gelingen.
Danny Krausz und Oliver Kunz
Institutsleitung
6.7.2022