Die Haut als Leinwand. Eine filmische Verwertungsgeschichte makabrer Sinnstiftung

In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Wien richtete das Literaturhaus im Wintersemester 2017/18 eine Ringvorlesung rund um das Objekt „Zeitungsausschnitt“ aus: Wöchentlich sprachen im Rahmen der Vorlesungsreihe internationale Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten wissenschaftlichen Feldern über diese für die moderne Literatur so zentrale Quelle. Dabei standen neben Fragen der Sammlung und des Archivierens die Integration in andere Kunstformen (z.B. Bildende Kunst, Film, Comic) und die damit verbundenen äshtetischen Strategien (Montage, Schnitt, Kleben) im Vordergrund.

 

Der Beitrag „Die Haut als Leinwand“ zeichnet eine filmische Verwertungsgeschichte nach, von Motiven der rituellen, medizinisch-experimentellen und kriminellen Häutung im Film bis hin zum Vernähen, Tragen und kommerziellen Verwerten des so gewonnenen „Materials“. Anhand eingehender Analysen von Diskursen rund um die Haut – als Organ, aber auch als Leinwand im Sinne einer symbolisch bespielten Projektionsfläche – und Filmen wie „The Silence of the Lambs“ (Jonathan Demme, 1991), „The Pillow Book“ (Peter Greenaway, 1996) oder „Les Yeux sans Visage“ (Georges Franju, 1960) wird das Thema des Sammelbands auf Ausschnitte von und Collagen aus Haut, anstatt Papier, ausgedehnt.

 

Christina Wintersteiger: Die Haut als Leinwand. Eine filmische Verwertungsgeschichte makabrer Sinnstiftung

In: Der Zeitungsausschnitt. Begleitbuch zur Ringvorlesung. Herausgegeben von Thomas Ballhausen und Robert Huez. Unter redaktioneller Mitarbeit von Claudia Geringer. Wien: Danzig & Unfried,  Dezember 2017/ Jänner 2018.