TRANSIT. Filmvorführung & Gespräch mit Christian Petzold
Freitag, 4. Mai 2018, 17.30 Uhr, Stadtkino im Künstlerhaus
Moderation: Kerstin Parth
Der Regisseur Christian Petzold sprach im Anschluss an die erste „offizielle“ Wien-Vorführung seines neuen Films Transit (2018) mit Kerstin Parth über sein filmisches Arbeiten und Denken.
Zum Film:
Transit, D/F 2018, 102min, OmdU, Cinemascope
Regie, Buch: Christian Petzold, nach dem Roman von Anna Seghers, Kamera: Hans Fromm, Schnitt: Bettina Böhler, Produktion: Florian Koerner von Gustorf, Michael Weber / Mit Franz Rogowski, Paula Beer, Matthias Brandt, Barbara Auer u.a.
Die Menschen in TRANSIT hängen fest in Marseille, sie warten auf Schiffe, Visa, Transits. Sie sind auf der Flucht. Es wird für sie kein Zurück mehr geben. Und kein Vorwärts. Niemand will sie aufnehmen, niemand will sich kümmern um sie, niemand nimmt sie wahr – nur die Polizisten, die Kollaborateure und die Überwachungskameras. Sie sind im Begriff, Gespenster zu werden, zwischen Leben und Tod, zwischen dem Gestern und dem Heute. Die Gegenwart zieht vorbei und nimmt keine Notiz von ihnen. Das Kino liebt die Gespenster, vielleicht, weil es auch ein Transitraum, ein Zwischenreich ist. Wir, die Zuschauer, sind anwesend und abwesend zugleich.
Die Menschen in TRANSIT wollen zurück in den Strom, in die Brise, in die Bewegung. Sie wollen eine Geschichte haben. Sie finden ein Romanfragment, das ein Schriftsteller hinterlassen hat. Das Fragment einer Erzählung. Eine Erzählung von Flucht und Liebe und Schuld und Loyalität. TRANSIT handelt davon, wie diese Menschen diese Erzählung zu ihrer machen. (Christian Petzold)
„Nie waren Petzolds Gespenster lebendiger.“ (Die Zeit)
Christian Petzold
Geboren 1960 in Hilden, Deutschland. Studium an der dffb. Regieassistenzen bei Harun Farocki und Hartmut Bitomsky.
Filme (Auswahl): PILOTINNEN (1994), DIE INNERE SICHERHEIT (2000), GESPENSTER (2004), YELLA (2007), JERICHOW (2008), BARBARA (2012), PHOENIX (2014)
Veranstaltung im Rahmen des „Medien-Diskurs-Forum“ des Fachbereichs Medien- und Filmwissenschaft. Bislang geladen waren: Julian Radlmaier, Thomas Arslan, Tizza Covi/Rainer Frimmel, Michael Palm, Mirjam Unger, Veronika Franz/Severin Fiala, Sophie Maintigneux, Matt Porterfield, Constantin Wulff u. a.