Wir freuen uns über zwei Nominierungen für Studierende und Filme der Filmakademie Wien für den Nachwuchspreis!
Der renommierte FIRST STEPS Award ist der höchstdotierte deutsche Nachwuchspreis und wird jedes Jahr an die herausragendsten Abschlussfilme deutschsprachiger Filmschulen verliehen.
Die Fachjurys des diesjährigen FIRST STEPS Award haben aus 219 eingereichten Projekten 20 Filme und 3 Drehbücher der unterschiedlichsten Formen, Formate und Perspektiven ausgewählt: Dabei entführen uns die nominierten Filmschaffenden in ihre Welten kultiger Generationsporträts, ergreifender Flucht- und Identitätsgeschichten sowie in sinnliche Zukunftsdarstellungen. Sie navigieren uns durch Diskurse deutscher Toleranzkultur, autoritärer wie patriarchaler Machtgefälle, durch traumatische Erlebnisse von institutionalisiertem Sexismus und gesellschaftlicher Segregation – und schaffen es, uns mit Elementen aus Satire, Animation und Musical, aber auch originellen Genreformaten wie dem Sense Fiction für ihre Figuren und Erzählungen zu begeistern. Ein vielfältiger, aufregender Jahrgang, der den Blick auf unseren individuellen Umgang mit gesellschaftlich geprägten Rollen und Strukturen schärft. (FIRST STEPS Award)
In der Kategorie Kurz- und Animationsfilm ist der Film Das andere Ende der Straße von Kálmán Nagy und Team nominiert. Der Kurzspielfilm, der gerade seine Weltpremiere beim Internationalen Sarajevo Film Festival gefeiert hat, erzählt von dem 9-jährigen Ábel und seinem Vater, die sich gemeinsam auf den Weg machen um Ábels Mitschüler Bence aufgrund seiner ständigen Belästigungen zur Rede zu stellen.
Mit Das andere Ende der Straße, so die Jurybegründung, gelingt Kálmán Nagy eine feine, millimetergenaue Umsetzung eines Väter-Söhne-Konfliktes, die uns durch ihren dramaturgischen Bogen emotional mitreißt und überrascht. Ein sehr wahrhaftiges Spiel, das die Gefühle jeder einzelnen Figur freilegt und uns diese in ihrem Dilemma zwischen Verantwortung und Gewalt wertfrei erleben lässt.
Das andere Ende der Straße, AT 2022, 22 min
Drehbuch/Regie Kálmán Nagy
Kamera Manuel Prett
Schnitt Sarah Kučera
Produktion Alisa Frischholz
Ton Jakob Mäsel, Cristi Iorga
Mit Zsolt Nagy, Ágoston Sáfrány, Gáspár Téri, Milán Zikkert, Jeanne Katalin Lipták
In der Kategorie Drehbuch ist Pipi Fröstl, Studentin des Fachbereichs Drehbuch & Dramaturgie, nominiert. In ihrem Spielfilmdrehbuch (W)HOLE trifft Lisa ihren leiblichen Bruder Paul, den sie bisher nicht kannte – eine Begegnung, die ihr Leben zunehmend durcheinander bringt.
Die Jurybegründung: In (W)HOLE geht es um die Wiederbegegnung zweier entfremdeter Geschwister im Erwachsenenalter. Aus dieser vermeintlich bekannten Prämisse kreiert die Autorin Pipi Fröstl bemerkenswert lebendige Charaktere, packende Situationen und eindrückliche Bilder. Das Drehbuch entwickelt dadurch einen subtil aufgebauten Sog und sorgt dafür, dass einem als Leser:in diese inzestuös aufgeladene Annäherung an mancher Stelle näher geht als einem lieb sein mag – man sie aber garantiert nicht mehr vergisst.
(W)HOLE
Drehbuch von Pipi Fröstl
Filmkategorie: Spielfilmdrehbuch
Länge: 93 Seiten